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6 Tipps, wie Sie als Betreuer auf sich selbst achten sollten
6 Tipps, wie Sie als Betreuer auf sich selbst achten sollten veröffentlicht von Nancy Ryerson auf www.michaeljfox.org am 15. Mai 2015 übersetzt von Christian Mögel, www.mlp-online.de
Wenn Sie einen Angehörigen pflegen, wie sieht dann ein normaler Tag für Sie aus? Darauf gibt es meist, angesichts unvorhersehbarer Symptomwechsel, Arzt-und Therapieterminen u.v.m. keine klare Antwort. Nach Statistiken der amerikanischen National Alliance for Caregiving wenden Sie im Schnitt 20 Stunden pro Woche auf,um Ihren Erkrankten zu helfen. Leben Sie zusammen verdoppelt sich dieser Wert auf ca. 40 Stunden pro Woche. Trotz dieses vollen Plans ist es unverzichtbar, dass Sie sich um die Erhaltung Ihres körperlichen und seelischen Wohlbefindens kümmern. Pflegende Familienmitglieder tragen ein erhöhtes Risiko, ihre Gesundheit zu gefährden oder Symptome von Depressionen aufzuweisen.
Unsere Community hat ihre besten Tipps, um trotz des vollen Terminkalenders etwas Raum für Ihre Belange zu schaffen, zusammengestellt:
1. Nehmen Sie sich Zeit für sich auch wenn es nur 15 Minuten täglich sind. Genießen Sie eine gute Tasse Tee, lesen Sie in einem interessanten Buch oder atmen Sie tief durch.
Becky Smith: „Nehmen Sie sich Zeit für sich, seien es auch nur 15 Minuten. In 15 Minuten können Sie lachen, weinen, telefonieren, einen Brief schreiben oder etwas Anderes tun, das Ihnen Freude bereitet.“ Darlene Kurt ThreeBears: „Atmen Sie durch und meditieren Sie 15 Minuten.“
2. Trainieren Sie und achten Sie auf genügend Schlaf Regelmäßige körperliche Bewegung sorgt für geringere Anfälligkeit für Depressionen und reduziert Stress. Entspannungsmethoden wie Yoga oder Tai Chi zeigen ähnliche Effekte. Studien zeigen auch, dass regelmäßige Bewegung für längeren und besseren Schlaf sorgt.
Frances EmDee: „Geduld ist das Wichtigste wenn Ihr Angehöriger verschiedene Phasen durchlebt oder Dinge vergisst. Um dabei auf dem Boden zu bleiben nehmen Sie sich Zeit für Meditation Yoga und Massagen.“ Carol Gregory: „Meine Mutter war drei Monate im Hospiz bevor sie starb. Sie weckte mich nachts jede Stunde. Mein größtes Problem wurde der Schlafmangel. Machen Sie sich einen Plan, um ausreichend Schlaf zu bekommen. Es ist viel schwerer mit den anderen Problemen umzugehen, wenn Sie nicht genügend schlafen. Wenn möglich schlafen Sie, wenn Ihr Patient schläft.“
3. Suchen Sie sich Unterstützung Wenn eine Vollzeitbetreuung zu Hause Ihr Budget sprengt suchen Sie nach einer Teilzeitlösung, und sei es nur einmal im Monat. Robin Ann Barren: „Fragen Sie nach Hilfe und hören Sie nicht auf, danach zu fragen. Burnout bei Pflegern ist eine reale und schreckliche Perspektive für alle Beteiligten.“ Bridgette Mcknight: „Für mich ist das Wichtigste Mittel, mich motiviert zu halten, einmal im Monat Jemanden zu haben, der ich vertritt. So kann ich auch ein Wochenende genießen, ohne dass mein Wochenverdienst komplett dafür aufgewendet werden muss. Ich pflege meine Mutter seit acht Jahren.“ Lisa Morelli: „Sehen Sie Ihr Wohlbefinden ebenfalls als Priorität. Fragen Sie nach Unterstützung. Machen Sie sich bewusst, dass Sie Ihr Möglichstes tun. Sehen Sie sich nach einer Selbsthilfegruppe um.“
4. Treten Sie einer Selbsthilfegruppe für Pflegende bei Als Pflegender sind Sie in den meisten Parkinson-Selbsthilfegruppen gern gesehen, besonders in denen, die auch die Familien im Blick haben. Sich mit Anderen, die die gleichen Erfahrungen machen, kann Stress abbauen. Sollten Sie sich gestresst, depressiv oder ängstlich fühlen, dann könnte Ihnen auch ein professioneller Therapeut helfen. Ponyboy Curtis: „Versuchen Sie, Ihre Tätigkeiten so abwechslungsreich wie möglich und kümmern Sie sich um Ihre Freunde und Bekannten. Nehmen Sie Hilfe an und sehen Sie sich um, wer Sie zusätzlich unterstützen kann.“ Barbara E. West: „Nehmen Sie professionelle Beratung in Anspruch, hören Sie gut zu und befolgen Sie die Anweisungen.“
5. Klären Sie mit Ihrem Patienten ab, was sie/er selbst versuchen kann Arbeiten Sie als Team. Dadurch arbeitet Ihr Erkrankter aktiv an den täglichen Aktivitäten mit und gibt Ihnen etwas mehr Luft.
Christian Mögel: „Es ist wichtig, als Team zu arbeiten. Motivieren Sie Ihren Patienten dazu, so viel wie möglich selbst zu tun. Hierdurch halten Sie sie/ihn darauf fokussiert und er/sie wird nicht nachlassen oder aufgeben. Angenehm für Sie ist, dass Sie sich auf die wesentlichen Aktivitäten konzentrieren können, die Ihr Eingreifen erfordern. Bitte achten Sie darauf, uns Patienten keine Tätigkeit abzunehmen, zu der wir noch einigermaßen fähig sind, denn das ist sehr demotivierend.“
6. Nehmen Sie Hilfsangebote von Freunden und Familie an Zögern Sie nicht, auch danach zu fragen. Meist wissen sie nicht, wo sie anfangen sollen. Tracie Massey Howell: „Wenn Ihnen irgend Jemand Hilfe anbietet, auch wenn das im ersten Moment nicht erfolgversprechend aussieht, nehmen Sie sie an. Egal, ob 20 Minuten Zeit, eine Kerze oder etwas zu Essen, nehmen Sie es an! Alles ist eine Entlastung für Sie und es gibt nichts Wichtigeres als Ihre Gesundheit.“ Jennifer Bryant Phurrough: „Fürchten oder schämen Sie sich nicht, Andere um Hilfe zu bitten. Oft nehmen Menschen an, Andere seien zu beschäftigt oder es ist ihnen gleichgültig. … Sehr oft ist das aber nicht der Fall. Meist wissen die Anderen nicht, dass Sie Hilfe benötigen und annehmen würden. Auch als Pfleger benötigen Sie Zeit für sich. Selbsthilfegruppen haben sich ebenfalls bewährt.
I am the master of my fate I am the captain of my soul