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12 Lektionen, die ich aus der Diagnose meines Mannes lernte
12 Lektionen, die ich aus der Diagnose meines Mannes lernte veröffentlicht von Ava Butler auf www.michaeljfox.org am 22. Juli 2015 übersetzt von Christian Mögel, www.mlp-online.de
Ava Butler, ein Mitglied der Michael J. Fox Foundation Community teilt uns im Folgenden einige der Lektionen, die sie nach der Diagnose ihres Mannes auf Parkinson und Demenz durch Levy-Körperchen gelernt hat und sowohl zu Hause als auch im Beruf beherzigt.
Ich bin Beraterin für Organisationsentwicklung mit dem Spezialgebiet Wechsel zu besseren Prozessen und Systemen. Außerdem bin ich Richards Frau. Wir sind seit fast 24 Jahren glücklich verheiratet und lieben uns sehr. Unsere Ehe ist außergewöhnlich, denn Richard hat Morbus Parkinson und Levy-Körperchen-Demenz. Seit Januar lebt er in einem Pflegeheim. Er ist 63 und ich 57. Richard erhielt die Diagnose 2010, aber wir sind sicher, dass er die Krankheit schon länger hat. Wir waren einigermaßen darauf vorbereitet, mit den Problemen fertig zu werden, die Parkinson mit sich bringt, aber die damit verbundene Demenz traf uns wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Richards Verfall ging rasend schnell, trotz aller unserer Bemühungen, alles Menschenmögliche zu tun, um den Krankheitsverlauf zu stoppen oder gar umzudrehen. Die Situation war zum Verzweifeln, aber sie hat einen besseren Berater und einen besseren Menschen aus mir gemacht. Das hier sind die 12 wichtigsten Dinge, die ich gelernt, bzw. wieder erlernt habe:
1. Achten Sie auf frühe Anzeichen kommender Probleme - Es ist leicht Informationen zu ignorieren, die man nicht hören möchte - Verlassen Sie sich auf Ihre Freunde, Bekannten und Verwandten. Bitten Sie um Feedback! - Hören Sie darauf was Andere sagen, egal ob Sie es selbst bemerken oder nicht.
2. Lernen Sie soviel Sie können - Bilden Sie sich weiter, auch in Themen, die Sie nicht interessieren oder die Sie schwierig finden. - Achten Sie auf Details und fragen Sie nach wenn Ihr Gegenüber Worte verwendet, die Ihnen fremd sind. - Bereiten Sie sich darauf vor, Andere überzeugen zu müssen.
3. Bringen Sie Alle an einen Tisch - Bestehen Sie darauf, mehrere Experten zu konsultieren und auf den Austausch von deren Informationen und Meinungen. Nur so stellen Sie sicher, dass der beste Ansatz gewählt wird.
4. Planen Sie voraus - Plötzliche Änderungen Ihrer Pläne in letzter Sekunde werden unausweichlich sein. Erwarten und begegnen Sie Ihnen mit Würde. - Warten Sie nicht zu lange mit den Vorbereitungen einer Aktion. Das führt zu Hektik und Stress, was für Sie und Ihre Umgebung nicht von Vorteil ist.
5. Seien Sie auf Alles vorbereitet - Die meisten Menschen planen einige Szenarien. Nur sehr wenige rechnen mit den schlimmsten Fällen. Deshalb geraten sie in emotionale und finanzielle Schwierigkeiten wenn der Fall eintritt.
6. Seien Sie flexibel - Planen Sie gut voraus, aber beachten Sie die Notwendigkeit, sich an wechselnde Gegebenheiten anpassen zu müssen.
7. Bereiten Sie Ihre Umgebung vor - Niemand mag böse Überraschungen. Bereiten Sie andere Leute darauf vor, womit sie zu rechnen haben. - Vermeiden Sie solche Überraschungen in der Öffentlichkeit. Stellen Sie sicher, dass durch Ihre Aktionen oder Nicht-Reaktionen niemand bloßgestellt wird. Betrachten Sie die Selbstachtung Anderer als hohes Gut.
8. Zeigen Sie Verständnis - Seien Sie verständnisvoll und respektieren Sie Ihre und die Grenzen Anderer - Hören Sie aufmerksam zu,um die Ansichten und das Befinden Ihres Gegenübers zu verstehen. - Leben Sie im Jetzt
9. Fokussieren Sie auf das Positive - Kritik zu üben, besonders an mangelnden Fähigkeiten Ihres Gegenübers ist bestenfalls kontraproduktiv. - Überlegen Sie, was Sie oder andere tun können, nicht was Sie nicht tun können. - Achten Sie auch auf ungewöhnliche Arten, um ein Hindernis herumzukommen. - Feiern Sie auch kleine Fortschritte
10. Achten Sie auf sich selbst - Wie im Flugzeug: Legen Sie zuerst Ihre Sauerstoffmaske an bevor Sie Anderen helfen. - Nehmen Sie die Hilfe Anderer an. Bitten Sie rechtzeitig um Unterstützung wenn nötig. - Begeistern Sie sich für Ihre Arbeit. - Erinnern Sie sich daran, Luft zu holen.
11. Unterstützen Sie Andere - Teilen Sie Ihr Wissen und helfen Sie besonders denen, die noch am Anfang der Reise sind. - Nehmen Sie sich genügend Zeit, denn nur dadurch erreichen Sie, dass Ihnen auch mehr Zeit eingeräumt wird.
12. Seien Sie dankbar - Wertschätzen Sie, was Andere tun, bedanken Sie sich oft. - Leben Sie jeden Tag so, als ob er Ihr letzter wäre. (Tun Sie, was Sie tun wollen jetzt, schieben Sie nichts auf die lange Bank, Anm. d. Ü.) - Machen Sie jeden Tag einen Eindruck und beeinflussen Sie Ihre Umgebung positiv
Ich lerne immer weiter, ob ich das will oder nicht. Ich werde weiterhin alles daran setzen, die beste Beraterin zu sein, die beste Ehefrau zu sein und der beste Mensch zu sein, der ich werden kann. Das ist Wechsel zum Besseren!
I am the master of my fate I am the captain of my soul